Somatic Experiencing

Traumatherapie - Somatic Experiencing (SE)

Fast jeder trägt traumatische Erfahrungen in sich vergangene Erfahrungen, die zu groß oder stark waren, dass sie im Moment des Geschehens verarbeitet werden konnten. Diese Ereignisse können das Leben stark prägen und auch blockieren. Somatic experiencing ist eine sehr feine Methode, die im Körper gespeicherten unguten Erfahrungen behutsam zu berühren und nach und nach zu erlösen. Als ausgebildeter SE-Therapeut biete ich dies ebenfalls in meinen Praxen an.

Was ist Somatic Experiencing?

Somatic Experiencing® ist eine Möglichkeit, traumatische und nicht aufgearbeitete Erfahrungen über einen unmittelbaren Kontakt zu uns selbst zu heilen. In der stillen Berührung mit sich selbst werden die in jedem Menschen vorhandenen Heilenergien in Bewegung gesetzt. Dies ermöglicht eine Neu-Orientierung des gesamten Systems, wodurch erstarrte und lebensprägende traumatische Muster sich lösen und durch einen positiven Seinszustand ersetzt werden. Somatic Experiencing® setzt direkt am Körper an und nutzt die Symptome als Ressourcen in der Auflösung des Traumas. Diese Art der Therapieform kann als ein Neu-Verhandeln einer bestehenden Situation verstanden werden. Es werden Ressourcen erkannt, die es ermöglichen, ein Trauma schrittweise anzuschauen und zu lösen. Durch das Bewusstwerden dieser Ressourcen entsteht die sichere Basis, traumatisierte Anteile heilend zu berühren, langsam zu integrieren und das System neu zu regulieren. Es führt zu dem Potenzial, mit sich selbst und der Umwelt anders umgehen zu können. Felt-sense ist der Begriff dafür, in konzentrierter Stille mit all dem, was in einem ist, in Kontakt zu treten und in dieser Berührung wirken zu lassen. Dieser Zustand ermöglicht es einem Menschen, eine differenzierte und vielschichtige Wahrnehmung seines Selbsts zu bekommen. Es gibt keinen Unterschied, ob diese Wahrnehmung gedanklichen, gefühlsmäßigen oder körperlichen Ursprungs ist. Vielmehr erfährt das Bewusstsein die vielfältige und stetige Interaktion aller Ebenen unseres Daseins. Die Forschung in den letzten Jahren erkennt immer mehr die Effektivität sanfter Methoden. Traumatische Erlebnisse wirken tief in die nervalen, hormonellen und muskulären Prozesse ein und können nur langsam und vorsichtig wieder gelöst werden. Ein Trauma ist wie ein Programm bis auf der Körperebene gespeichert und ein Mensch wird den bestehenden Zustand – egal, wie unangenehm er für den Betroffenen auch sein mag – immer wieder, wenn auch meist unbewusst, versuchen herzustellen. Nur eine umsichtige Herangehensweise ermöglicht es, diese im System verankerten Muster nach und nach aufzubrechen.

Was ist ein Trauma?

Man spricht von einem Trauma, wenn jemand von einem Ereignis überfordert und eine Regulation notwendig ist. Demnach kann vieles als traumatisches Erleben verstanden werden. Meistens geschieht diese Regulation von selbst, wenn der dazu benötigte Raum gegeben ist. Ein Trauma entsteht durch die Reaktion im Körper, im Nervensystem - es ist nicht im Geschehen selbst! Wenn keine Regulation stattfindet, können aus der ursprünglich lebensrettenden Reaktion posttraumatische Symptome auftreten, die zu lebensbestimmenden Muster werden können.    
Es gibt 3 Möglichkeiten, auf ein traumatisches Erleben zu reagieren:
- Flucht - Jemand versucht die Situation zu meiden, weg zu gehen und sich dadurch zu schützen.
- Kampf - Jemand baut eine Gegenkraft, Aggression auf und greift an oder wehrt sich. In beiden Fällen findet Bewegung und Veränderung statt und das System reguliert sich, wenn dies zum Erfolg führt (bei Kindern, die dauerhaft einer Situation ausgesetzt sind, ist dies meist nicht der Fall).
- Erstarren In diesem Fall zieht sich das ganze System zusammen und das Bewusstsein dissoziiert (entfernt) sich. Der Mensch 'verlässt' die traumatisierten Teile in sich, die dann für ihn nicht mehr existieren. Dadurch ist er auch 'ausgeliefert', weil die abgetrennten Teile trotzdem wirksam sind. Sie prägen oft stark die Lebensmuster eines Menschen. Eine Erstarrung führt zu Kompensationsmechanismen, z.B. ein überaktives Lebensmuster, das alles meidet, um mit dem Erstarrten – da sitzt die Angst – wieder in Kontakt zu kommen.

Verlauf einer Sitzung

Eine Sitzung fängt damit an, einen Menschen dort abzuholen, wo er gerade ist und es gibt keine Vorgabe, ob dies körperlich, emotional oder mental ist. Dort kann er sich normalerweise sicher fühlen und ist er bereit bzw. in der Lage, sein Trauma anzuschauen. Würden wir darüber hinweg gehen, dann ist das Energiefeld schon gestört und irritiert, was dazu führen kann, dass das Vertrauen auf einer tieferen Ebene nicht aufgebaut wird. Jeder Mensch will angenommen und gesehen werden. Erst danach kann man Veränderung hervor rufende Prozesse gemeinsam angehen. Eine Sitzung beinhaltet sowohl Gespräch, wie auch ein Arbeiten über den Körper. Das Thema wird dadurch nicht nur mental erfasst und verstanden, sondern kann unmittelbar erlebt werden. Dabei wird die im Körper blockierte Energie bewusst erfahren - als Körpererleben, emotionale Reaktion oder auch durch Bilder. Mit der zusätzlichen Unterstützung von Ressourcen kann dann das Erlebte als Ausgangspunkt genommen werden, ein traumatisches Geschehen zu erlösen, eine positive Grundlage zu verankern und eine neue Orientierung zu ermöglichen.   Diese Kombination von einem tieferen mentalen Verstehen und dem Erfahren, selbst in der eigenen Struktur eine Wandlung herbei führen zu können, lässt eine neue Sicherheit entstehen und führt zu einer größeren Stabilität. Durch diese gemeinsame Arbeit wird ein neues Vertrauen zu sich selbst aufgebaut. Dies wiederum ist die Basis, weitere Veränderung hervor rufende Prozesse zuzulassen. Auch wenn es um vergangene Muster geht, findet die Arbeit im Hier und Jetzt statt. Nur mit dem jetzigen Erwachsenenbewusstsein können die alten blockierten Energien heilend aktiviert und integriert werden. Die feine und behutsame Herangehensweise von Somatic Experiencing® ermöglicht eine stimmige Bewegung, die aus dem Klienten selbst hervorgeht, weil die innewohnenden Heilkräfte aktiviert und genutzt werden. Gerade das langsame Vorgehen ermöglicht, dass der Körper einbezogen wird und die dort gespeicherte Information erfahren und erlöst wird. Dies führt zu einer größeren Zufriedenheit, einem klaren Verstehen der eigenen Situation und einem anders Umgehen können mit einem selbst und der Umgebung.

Trauma und Transformation

Ein Trauma ist eine intensive Lebenserfahrung, die eine Unterbrechung hervorruft und den Energiefluss blockiert. In dieser Blockade ist viel Energie gebunden.   Wer bewusst lebt und sich mit seinen Lebensprozessen aktiv beschäftigt, für ihn kann ein Trauma eine größere Bedeutung haben. Traumatische Lebenssituationen sind dann mehr als nur blockierende Muster, die unser Leben erschweren. Sie tragen in sich das Potenzial einer Bewusstseinswandlung, einer Transformation. Es kann zu einer großen inneren Befreiung und Erneuerung führen, wenn wir fähig sind, das Trauma als Sprungbrett in eine neue Dimension zu nutzen. Mit der Energie, die bei der Erlösung eines Traumas befreit wird, ist es möglich, eine neue Bewusstseinsdimension zu öffnen.